Es gibt viele gute Gründe, weshalb man in Startups investieren sollte. Doch dabei muss man vieles beachten, weil es verschiedene Wege gibt und die meisten riskant sind.
Das Investieren von Startups verläuft häufig über Venture Capital Fonds, die entweder privat oder börsengehandelt sind. Falls Startups selbst an der Börse sind, können ihre Aktien direkt über Online-Broker gekauft werden. Alternativ kann in Startups als Crowdinvestor investiert werden.
Es gibt verschiedene Wege, wie man in Startups investieren kann. Doch nicht jedes dieser Wege steht dir unbedingt offen und hat gewisse Vor- und Nachteile. Im folgenden erkläre ich dir, wie solche Investments von A bis Z ablaufen.
In Startups investieren: Die Vor- und Nachteile
Warum du in Startups investieren solltest
Der Nummer 1 Grund, weshalb man in Startups investieren sollte, ist die Möglichkeit, sehr hohe Rendite zu erlangen. Paypal wurde zum Beispiel für 1,5 Milliarden Dollar gekauft und WhatsApp für 19 Milliarden Dollar. Die, die sogar nur etwas weniger als 0,5 Prozent des Unternehmens vor dem Exit besaßen, sind reich geworden.
Trotz Corona lag der Gesamtwert aller Investitionen in deutsche Startups bei 5,3 Milliarden im Jahr 2020.
Weil viele Startups ihre Branchen und die Gesellschaft nachhaltiger gestalten können, würdest du auch eine positive Entwicklung in der Gesellschaft unterstützen, wenn du in nachhaltige Startups investierst.
Die Nachteile vom Investieren in Startups
90 Prozent aller Startups scheitern. Deine Chance, von einem einzelnen Startup zu profitieren, liegt also bei 10 Prozent. Du kannst natürlich auch in Venture Capital Fonds investieren, aber die besten und vielversprechendsten VC-Fonds sind alle privat und fordern Mindestinvestitionssummen von über 100 tausend Euro.
Was VC-Fonds sind und wie auch du von ihnen profitieren kannst, lernst du weiter unten.
Vier Wege wie du in Startups investieren kannst
1) Der klassische Weg: Durch Venture Capital Fonds
Das ist der vermutlich bekannteste und am meisten genutzte Weg, um in Startups zu investieren. Für Leute, die noch nie in Startups investiert haben, ist es meistens jedoch schwer, diesen Prozess zu verstehen. Deshalb fange ich ganz von vorne an und erkläre dir, was ein Fond überhaupt ist.
Gewöhnliche Fonds bestehen aus mehreren Aktien. Wenn du also in einen Fond investierst, dann investierst du in mehrere Unternehmen gleichzeitig. Der Sinn dahinter ist Risikostreuung: Das Risiko, sein Geld zu verlieren, wird auf mehrere Aktien verteilt und dadurch verringert. Fonds werden meistens als langfristige Investitionsmöglichkeiten angesehen.
Jetzt kommen wir zum Begriff Venture Capital Fonds. Das sind Fonds, bei denen die Unternehmen, in die man investiert, Startups sind. Deshalb nennt man Venture Capital Fonds auch Wagniskapitalgesellschaften, denn es ist riskanter, in solche Fonds zu investieren.
Venture Capital Fonds werden auch oft VC-Gesellschaften oder einfach nur VCs genannt
Was du auch verstehen musst: Venture Capital Fonds sind in den meisten Fällen auch Private Equity* Fonds. Das bedeutet, dass dieser Fond nicht im Rahmen der öffentlichen Börse agiert. Er ist privat. Also gibt es auch völlig andere Spielregeln, die ich dir jetzt erklären werde.
Was bedeutet Private Equity? Dieses Wort beschreibt außerbörsliches Eigenkapital oder privates Beteiligungskapital.
Warum private Venture Capital Fonds mehr für Wohlhabende geeignet sind
Wenn du in private Venture Capital Fonds investierst, kannst du mit einem sehr erfahrenen Fondsmanager rechnen, der sein Bestes gibt, den Fond profitabel zu gestalten. Dieser Fondsmanager entscheidet, in welche Startups investiert wird und in welche nicht.
Diese Fonds geben den Startups übrigens nicht nur Geld, sondern helfen ihnen auch. Zum Beispiel bieten sie logistische Unterstützung an, entwickeln Strategien, optimieren Arbeitsprozesse und geben ihnen Zugriff auf ein großes Netzwerk von Experten.
Venture Capital Fonds erhalten jährlich tausende von Bewerbungen von Startups, von denen meistens nur 10 bis 15 ausgesucht werden.
Für dich bedeutet das, dass so ein Fond für dich nicht nur die besten Startups herausfiltert, sondern diesen Startups auch aktiv hilft, erfolgreich zu sein, damit sich deine Investition lohnt. Das machen sie aber nicht kostenlos. Dieser ganze Aufwand wird bezahlt, indem von deiner Investition ein gewisser Prozentsatz abgezogen wird (das können zwischen 10 und 20 Prozent sein).
Es gibt auch ein Mindestanlagevolumen. Das ist eine gewisse Summe an Geld, die du investieren musst, damit du überhaupt in diesen Fond einsteigen kannst. Und diese Summe ist hoch. Ich vermute, dass du bei jedem Private Equity Fond mindestens 100 Tausend Euro brauchst, um einzusteigen. Manche Fonds erwarten sogar eine halbe Millionen.
Venture Capital Fonds spezialisieren sich meistens auf eine gewisse Branche. Manche von ihnen lassen nur Investoren rein, die sich auch in dieser Branche auskennen.
Es gibt aber auch börsengehandelte Venture Capital Fonds. In die kann jeder einsteigen. Von denen gibt es aber nicht viele. Aber auch bei den börsenorientierten Venture Capital Fonds gibt es Gebühren und eine Mindestinvestitionssumme, die jedoch deutlich geringer ist (meistens um die 250€).
Eine Liste mit deutschen Venture Capital Fonds für Startups
Insgesamt gibt es ungefähr 160 Venture Capital Fonds in Deutschland. Die meisten davon sind in Berlin und München. Hier findest du eine Liste mit den vermutlich relevantesten deutschen Venture Capital Fonds. Auf jeden dieser VCs gehe ich nun detailliert ein.
- German Startups Group
- Point Nine Capital
- Capnamic Ventures
- Bon Venture
- HV Capital
German Startups Group – Ein Venture Capital Fond für alle
Das ist der einzige börsenorientierte Venture Capital Fond in Deutschland, den ich gefunden habe. Ihn gibt es seit 2015 an der Frankfurter Börse und derzeit liegt der Aktienkurs bei 1,70 Euro.
Der Fond ist nicht auf spezifische Geschäftsmodelle oder Branchen spezialisiert. Finanziert werden unter anderem SoundCloud, simplesurance oder REMERGE. Hier kannst du mehr über diesen Fond erfahren: https://www.german-startups.com/fur-aktionare/uber-uns/
Point Nine Capital – In digitale Geschäfte investieren
Point Nine Capital ist ein privater Venture Capital Fond. Auf deren Webseite sieht man, dass die meisten Startups, in die sie investieren, noch in der Seed-Phase und im SaaS*-Bereich tätig sind.
Sowohl europäische als auch nordamerikanische Startups werden von Point Nine unterstützt. Jedes Jahr werden 12 weitere Startups aufgenommen. Die vermutlich bekanntesten Startups, die sie finanzieren, sind Honey, Delivery Hero und Contentful.
Wofür steht SaaS? SaaS ist eine Abkürzung für “Software as a Service”. Übersetzt heißt das “Software als Dienstleistung”. Bei diesem Geschäftsmodell geht es darum, eine Software zu entwickeln, die Leuten oder ganzen Unternehmen dabei hilft, gewisse Prozesse zu optimieren. Meistens schließen Kunden Abo-Modelle ab, um solche Software zu nutzen. Gute Beispiele für SaaS-Startups sind Choco und automaited.
Capnamic Ventures – Deutsche Technologieunternehmen fördern
“Tech giants in the making”
So spricht dieser private Venture Capital Fond von den Startups, in die er investiert. Denn er investiert nur in Tech-Startups, die das Potential haben, ihren Markt zu dominieren.
Er spezialisiert sich auf deutsche Startups, die noch recht jung sind (Seed Phase bis Series A), und unterstützt sie bei den wichtigsten Entscheidungen. Besonders hilfreich für Startups ist ihre tiefe Vernetzung in der deutschen Tech-Branche.
Sie finanzieren unter anderem Staffbase, LeanIX und parcelLab. Hier ist die Webseite von diesem VC-Fond: https://capnamic.com
Bon Venture – Investments die die Welt verbessern
Viele suchen heute nach nachhaltigen Geldanlagen. Häufig sind das Fonds, die gewisse Unternehmen nicht reinlassen, weil sie nicht nachhaltig genug sind. Bon Venture hat aber eine andere Vorstellung davon, wie nachhaltiges Investieren aussieht.
Bevor sie ein Startup in ihren Fond lassen, messen sie, wie stark es die Gesellschaft positiv beeinflussen kann. Wenn das Startup ihrer Ansicht nach einen großen gesellschaftlichen Mehrwert bietet und gleichzeitig profitabel ist, kann es von ihnen unterstützt und finanziert werden.
Zum Beispiel finanzieren sie das Startup kaputt.de, das eine Plattform bereitstellt, bei der Reparaturvideos, Ersatzteillieferanten und ein Werkstattfinder für Elektrogeräte bereitgestellt werden. Mehr kannst du auf ihrer Webseite herausfinden: https://bonventure.de
HV Capital – Der vermutlich größte VC in Deutschland
HV Capital ist einer der größten privaten Venture Capital Fonds in Deutschland. Er hilft Startups vom Start bis zum Exit und investiert in mehrere Branchen (unter anderem in Gesundheit, FinTech, Bildung und Mobilität).
Unter den bekanntesten Startups, die von HV Capital unterstützt wurden, sind HelloFresh, Zalando und Tourlane. Hier kannst du mehr über HV Capital herausfinden: https://www.hvcapital.com
Du musst diese Schritte machen um in Venture Capital Fonds zu investieren
Was man genau machen muss, um Teil eines Venture Capital Fonds zu werden, hängt davon ab, ob der Fond privat oder auf der Börse gehandelt wird. Ich fange mal mit privaten Fonds an, weil Venture Capital Fonds fast immer privat sind.
Häufig läuft es so ab, dass du über eine Kontaktperson mit dem Venture Capital Fond in Verbindung kommst. Wenn du keinen Kontakt hast, musst du über die Homepage des Fonds Kontakt aufnehmen. Häufig findest du dort eine Email-Adresse, an die du schreiben musst.
Auf der Homepage kannst du dir das Portfolio eines VC-Fonds ansehen. Damit sind alle Startups gemeint, in die investiert wird oder wurde. Basierend darauf solltest du einschätzen, ob dieser Fond vielversprechend ist.
Bei börsengehandelten Fonds ist es viel einfacher. Da funktioniert es genauso wie beim Investieren in Aktien. Du brauchst nur einen Online-Broker. Wenn du zum Beispiel in die German Startup Group investieren möchtest, kannst du den Fond über seine WKN* auf deinem Online-Broker finden. Die WKN von German Startup Group lautet A1MMEV.
Was ist eine WKN? WKN steht für Wertpapier-Kennnummer. Es ist ein sechsstelliger Code, der zur Identifizierung eines Wertpapiers dient.
2) Durch Crowdinvesting – Viele kleine Investoren
Crowdinvesting ist fast dasselbe wie Crowdfunding. Der Unterschied besteht darin, dass man investiert und nicht spendet. Es sammeln sich also viele private Investoren, die gemeinsam in ein Startup investieren. Das machen sie mit Online-Plattformen wie Seedmatch, Companisto oder Innovestment.
Wie hoch die Mindestinvestitionssumme zur Beteiligung ist, regelt jede Plattform individuell. Bei Companisto zum Beispiel brauchst du nur 5 Euro um einzusteigen. Die Plattformen bestimmen auch, wie hoch und wie niedrig die gesamte Investitionssumme sein muss und wie lange die Fundingzeit dauern darf, um die Mindestinvestitionssumme zu erreichen.
Die Crowdfunding-Plattformen verdienen Geld, indem sie einen Prozentsatz des gesamten Investments für sich beanspruchen.
Weil du bei Crowdfunding-Projekten nur auf ein Startup setzt, gibt es keine Risikostreuung wie bei den Venture Capital Fonds. Deshalb ist Crowdfunding riskanter. Vor allem wenn man beachtet, dass 90 Prozent aller Startups scheitern. Als Crowdinvestor wirst du auch keine vollkommen transparente Einblicke in die internen Abläufe des Unternehmens erhalten.
Crowdinvestments basieren meistens auf Nachrangdarlehen
Die meisten Crowdfunding-Projekte werden mittels Nachrangdarlehen finanziert. Das ist im Grunde eine Art Leihvorgang. Denn du bekommst am Ende das zurück, was du gezahlt bzw. geliehen hast – mit Zinsen.
Du funktionierst also wie eine Bank, die einen Kredit ausgibt, für den man Zinsen zahlen muss. Dafür sind die Zinsen aber auch deutlich höher als bei anderen Geldanlagen. Wie hoch genau sie sind, hängt von jedem individuellen Projekt ab. Deshalb musst du als Investor gut einschätzen können, ob der potentielle Gewinn das Risiko wert ist.
Doch was passiert, wenn das Startup pleite geht? Wenn ein Startup als insolvent gilt, muss es das Geld, das es noch hat, an alle Kapitalgeber zurückgeben. Doch du bist der letzte, der sein Geld bekommen wird, wenn du ein Nachrangdarlehen abgeschlossen hast (deshalb auch „Nachrang“). Zuerst erhalten Fremdkapitalgeber wie Banken ihr Geld zurück.
Und wenn am Ende für dich nichts mehr übrig bleibt, dann bekommst du auch nichts. Es gibt aber auch Crowdfunding-Projekte, die nicht durch Nachrangdarlehen finanziert werden. Zum Beispiel kann man auch Genussscheine* erhalten.
Was sind Genussscheine? Laut Wikipedia sind Genussscheine Wertpapiere, die die verbriefte Form des Genussrechts darstellen. Sie sind also etwas, das zwischen Aktie und Anleihen liegt. Mit Genussscheinen beteiligst du dich an Unternehmen, ohne Anteile zu besitzen.
3) Werde Business Angel oder Venture Capitalist
Diese Art des Investments können sich wenige leisten. Aber falls du zufälligerweise sehr reich bist und in Startups investieren willst, könntest du versuchen, ein Business Angel oder ein Venture Capitalist zu werden.
Beides sind Leute, die Startups sehr viel Geld geben (meistens ab 200 tausend Euro). Und das komplett auf ihr eigenes Risiko. Wenn das Geld weg und das Startup insolvent ist, können sie nichts zurückverlangen. Doch wenn das Startup erfolgreich ist und an die Börse geht, erhalten sie viele Anteile.
Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass Business Angels sich in der Branche des jeweiligen Startups besonders gut auskennen und beim Networking helfen können. Sie sind auch nicht nur aus finanziellen Gründen am Erfolg ihrer Startups interessiert, sondern eher aus persönlichen Gründen.
4) Kaufe Startup-Aktien
Du kannst auch Aktien von Startups über einen gewöhnlichen Online-Broker kaufen. Doch das kannst du nur bei denen, die an der Börse sind.
Und das machen nur die Startups, die sich bereits bewiesen haben. Du kannst also nicht mehr mit so hohen Renditen rechnen, wie wenn du vorher in dieses Startup investiert hättest. Dennoch ist es möglich, dass das Startup seinen Wert nach dem Börsengang mehrfach verdoppelt.
Zu Beginn kostete eine Tesla Aktie knapp über 17 Euro. Im Jahr 2021 war eine Aktie über 350 Euro wert.
Beachte diese 4 Dinge bevor du in ein Startup investierst
Es ist möglich, in einzelne Startups zu investieren, indem man Aktien kauft oder, falls das Startup nicht an der Börse ist, Crowdinvesting-Plattformen nutzt.
Da die Chancen auf ein erfolgreiches Investment in Startups bei 10 Prozent liegen, solltest du gut recherchieren, bevor du investierst. Hier habe ich für dich die wichtigsten Sachen zusammengefasst, auf die du achten musst.
Das Startup sollte ein MVP haben
Bevor du deinen Hunden 10 Kilogramm Trockenfutter kaufst, musst du zuerst wissen, ob sie das Zeug überhaupt essen werden. Bei Startups funktioniert das genauso.
MVP steht für Minimum Viable Product. Sinngemäß übersetzt bedeutet das: “Ein Produkt, das die Mindestanforderungen erfüllt.” Bevor Startups viel Geld investieren, um ihre Idee komplett umzusetzen, sollten sie eine günstige Version ihrer Idee erstellen und diese auf dem Markt testen.
Zalandos MVP sah so aus: Anstatt von Anfang an einen gesamten E-Commerce-Shop mit Modeprodukten aufzubauen, verkauften sie zuerst nur Flip-Flops in einem Online-Store.
Denn sie wollten erstmal wissen, ob dieses Prinzip das Potential hat, sich auf dem Markt durchzusetzen. Sobald sie sahen, dass es funktionierte, investierten sie mehr Geld, um ihre Idee in vollem Umfang umzusetzen.
Wichtig in diesem Kontext ist das Wort Product-Market-Fit. Es beschreibt, wie stark ein Produkt im Markt wertgeschätzt wird. Wenn ein Startup kein getestetes MVP hat, ist es reine Spekulation, ob der Markt das Produkt akzeptieren oder ausspucken wird. Aber wenn doch, kann man das Product-Market-Fit bereits grob einschätzen.
Es sollte sich in einem Startup-Hotspot befinden
Der Ort des Büros kann viel über ein Startup aussagen. In Berlin und München befinden sich nämlich die meisten Startups. Deshalb ist es auch besonders schwierig, dort ein Büro für sein Startup zu finden. Und häufig sind es die besseren Startups, die sich an diesen Orten durchsetzen und ein Büro für sich beanspruchen.
Weil sie sich in Startup-Hotspots befinden, sind sie viel Verbundener mit der gesamten Startup-Szene und können wichtige Kontakte knüpfen. Sie können dann auch viel einfacher gute Fachkräfte finden, ohne viel Geld für Online-Stellenanzeigen zu verbrennen.
In Berlin solltest du übrigens genauer hingucken, was den Standort des Büros betrifft. In den Außenbezirken wie zum Beispiel Wedding gibt es kaum Startups. Dort kommen nur die hin, die sich die guten Plätze nicht leisten konnten.
Es muss viele gute Partner haben
Ein Startup kann auch mit einer ernsthaft guten Idee scheitern. Das liegt dann häufig daran, dass es zu wenig Unterstützung bekam – sowohl finanziell als auch praktisch. Deshalb ist es immer ein gutes Zeichen, wenn ein Startup Unterstützung von Business Angels oder Venture Capitalists erhält.
Besonders vielversprechend ist es, wenn das Startup von Venture Capitalist Fonds unterstützt wird. Denn diese Fonds sind mehr als jeder andere erfahren darin, das Potential von Startups zu erkennen. Außerdem unterstützen sie ihre Startups nicht nur finanziell, sondern helfen ihnen auch intensiv bei der Unternehmensführung.
Es trägt zur Nachhaltigkeit bei
Immer mehr Menschen in Deutschland achten auf ihr Konsumverhalten und wollen nachhaltig leben. Wenn ein Startup also eine nachhaltige Alternative zu beliebten Produkten bieten kann, hat es große Aussichten auf Erfolg. Und es muss nicht unbedingt ein grünes Startups sein, bei dem Nachhaltigkeit im Fokus des Geschäfts steht.
Nachhaltige Startups werden vom deutschen Staat und der EU gefördert
HelloFresh zum Beispiel bietet uns Kochboxen, die vor die Tür geliefert werden. Und da die Produkte direkt von dem Hersteller zum Konsumenten geliefert werden, machst du als Käufer von diesen Boxen Gebrauch von einer kurzen Lieferkette, die den CO2-Fußabdruck von deinem Konsum verringert.
Es spricht also nicht nur Leute an, die keine Zeit zum Einkaufen haben, sondern auch Leute, die nachhaltig leben wollen. Deshalb ist HelloFresh heute so erfolgreich.
Die Top 3 Startups in die ich investieren würde
Hier habe ich aufgelistet, in welche Startups ich investieren würde. Doch vorher möchte ich, dass du weißt, dass selbst die vielversprechendsten Startups scheitern können. Das beste Beispiel dafür ist Gorillas.
Bei Gorillas konnte man per App Lebensmittel einkaufen. Die Lieferanten waren dann meist nach 10 Minuten vor der Haustür. Und das während Corona. Das perfekte Geschäft, könnte man meinen. Doch die Lieferanten fühlten sich nicht gut behandelt und streikten. Die Reaktion von Gorillas? Sie feuerten alle Striker.
Daraus wurde ein Skandal in den Medien. Sogar die Tagesschau griff das auf. Und viele fingen an, Gorillas nicht zu mögen. Heute steht das Startup vor dem Bankrott. Deshalb merke dir:
Wenn ein Startup gehyped wird, garantiert das keinen Erfolg.
Choco – Lieferkettenmanagement für Restaurants und Großhändler
Die Gründer von Choco erkannten ein Problem, dem sonst niemand viel Aufmerksamkeit schenkte. Restaurants und Großhändler leben von ihren Lieferketten und stecken viel Zeit und Arbeit in ihr Lieferkettenmanagement.
Doch es würde viel einfacher gehen, wenn man das alles über eine zentrale Software regeln würde, in der alle Informationen gespeichert sind und alles übersichtlich gestaltet ist. Deshalb entwickelte Choco so eine Software, die heute von mehr als 15 tausend Restaurants und 10 tausend Großhändlern genutzt wird.
Durch diese Software werden Zeit und Aufwand gespart, ohne dass das Lieferkettenmanagement an Qualität verliert. Im Gegenteil: Dank ihr gibt es weniger Raum für menschliche Fehler.
Choco hat auch ein Nachhaltigkeits-Feature: Mit dem verbesserten Lieferkettenmanagement werden weniger Lebensmittel verschwendet.
Wie viel bereits investiert wurde | 274,7 Millionen Dollar |
Anzahl der Angestellten | 251-500 |
Anzahl von ähnlichen Unternehmen | 9 |
Anzahl der Investoren | 13 |
Anzahl der Finanzierungsrunden | 5 |
TIER Mobility – Flexibler in der Stadt unterwegs
Falls du mal in der Innenstadt einen E-Scooter verwendet hast, muss ich dir TIER Mobility nicht vorstellen. Denn das ist eines der Unternehmen, die diese Scooter in der Öffentlichkeit bereitstellen. Du musst es dir nur per App ausleihen und 19 Cent pro Minute zahlen.
Du musst also nicht mehr dauernd auf Busse warten oder lange Spaziergänge in der Stadt machen. Diese Scooter sind auch völlig elektrisch betrieben, weshalb du mit ihnen keine CO2-Ausstöße verursacht.
Die Schwäche des Startups ist, dass es viele andere Unternehmen gibt, die genau dasselbe anbieten.
Wie viel bereits investiert wurde | 646,9 Millionen Dollar |
Anzahl der Angestellten | 501-1000 |
Anzahl von ähnlichen Unternehmen | 56 |
Anzahl der Investoren | 19 |
Anzahl der Finanzierungsrunden | 7 |
Heyjobs – Leichter Jobs finden und Stellenanzeigen schalten
Die Gründer von Heyjobs haben erkannt, dass es für Arbeitgebende schwierig ist, Fachkräfte zu finden und es für Fachkräfte schwierig ist, Arbeitgebende zu finden.
Die Arbeitgeber müssen nämlich viel Ressourcen investieren, damit ihre Stellenanzeigen von den richtigen gesehen werden. Und das ist nicht einfach, weil man dafür ein gewisses Level an Marketing-Know-How braucht.
Die Arbeitsuchenden dagegen haben andere Probleme: Sie wissen nicht, wie man ein überzeugendes Anschreiben verfasst und brauchen ewig, wenn sie für jede Stellenanzeige ein neues schreiben müssen.
Deshalb hat Heyjobs eine Plattform erstellt, auf der man sich ohne Anschreiben bewerben kann. Du musst nur deinen Lebenslauf hochladen und kannst dich mit wenigen Klicks bewerben.
Die Arbeitgeber hingegen können Heyjobs als Marketing-Tool für ihre Stellenanzeigen nutzen. Es verbreitet ihr Job-Angebot über mehrere Kanäle und macht das Schalten von Anzeigen viel einfacher.
Wie viel bereits investiert wurde | 62 Millionen Dollar |
Anzahl der Angestellten | 102-250 |
Anzahl von ähnlichen Unternehmen | 58 |
Anzahl der Investoren | 6 |
Anzahl der Finanzierungsrunden | 3 |
Fazit
Für die meisten Menschen, die in Startups investieren wollen, kommen Crowdinvesting, börsengehandelte Venture Capital Fonds oder das Kaufen von Aktien am meisten in Frage.
Für sehr wohlhabende Menschen, die gegebenenfalls auch Fachwissen und Kontakte in einer bestimmten Branche haben, sind private Venture Capital Fonds gut geeignet. Solche Menschen können auch in Startups direkt als Business Angel oder als Venture Capitalist investieren.
Am riskantesten ist es, wenn man in nur ein Startup investiert, weil es dann keine Risikostreuung gibt, und weil nur circa 10% aller Startups erfolgreich werden.
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