Wenn Recruiter in deinem Lebenslauf sehen, dass du mit der Startup-Szene zu tun hattest, kann es positiv oder auch skeptisch wahrgenommen werden. Hier findest du alle Vor- und Nachteile von Startup-Erfahrung im Lebenslauf aufgelistet.
Startup-Erfahrung im Lebenslauf weist auf eine kreative und flexible Arbeitsweise, intrinsische Motivation, Macher-Mentalität sowie hohe Stressresistenz und Verantwortungsbewusstsein hin. Negative Deutungen sind wenig Erfahrung mit älteren Kollegen und Hierarchien, sowie die Gewöhnung an chaotische Strukturen.
Recruiter werden einschätzen wollen, ob du dich mehr von den positiven als von den negativen Aspekten beeinflussen lassen hast. Deshalb solltest du unten genauer durchlesen, was es mit jedem dieser Vor- und Nachteile auf sich hat. Anschließend erhältst du Ratschläge, wie du deine Startup-Erfahrung bei potentiell neuen Arbeitgebern richtig verkaufst.
Die Vorteile von Startup-Erfahrung im Lebenslauf
Das Arbeiten in Startups bringt einzigartige Erfahrungen mit sich, die man nirgendwo anders so intensiv erlebt. Wenn Recruiter deinen Lebenslauf sehen werden, werden sie wissen, dass du folgende Kompetenzen mitbringst:
Du kannst kreativ und flexibel arbeiten
In Startups sind die Strukturen nicht festgefahren. Nach einem kurzen Gespräch können wichtige Prozesse optimiert werden. Diese Flexibilität hat dir beigebracht, nicht mehr in Rahmen zu denken und auf kreative Art und Weise Probleme zu lösen.
Und am wichtigsten: Du hast jetzt ein Mindset, das dir erlaubt, überall Verbesserungsbedarf zu finden und weißt jetzt, wie du deine Ideen umsetzen kannst.
Du bist angetrieben durch Inspiration
Dass du in einem Startup gearbeitet hast, zeigt, dass du keiner von denen bist, die nur für Geld arbeiten. Für solche Leute sind Startups zu stressig und das Gehalt zu niedrig. Doch du bist primär davon angetrieben, einen Impact zu haben und etwas Großes zu erreichen.
Leute wie du schauen über ihre Verantwortungen hinaus, motivieren ihre Mitarbeiter und bringen gute Laune mit. Genau nach solchen Leuten suchen Arbeitgeber!
Du spielst kein Tennis
Man sagt, dass Leute, die im öffentlichen Dienst arbeiten, die besten Tennisspieler sind. Denn wenn es eine Aufgabe gibt, die keiner machen will, wird sie wie ein Tennisball hin und her geschmissen, bis ein Praktikant dafür angeheuert wird.
Doch du beweist mit deiner Startup-Erfahrung, dass du nicht so bist.
Mit deiner Hands-on Mentalität hast du dich um alles notwendige gekümmert, auch wenn es nicht Teil deiner offiziellen Jobbeschreibung war. Denn in Startups gibt es selten Sachbearbeiter, die sich um den ganzen Kleinkram kümmern. Es ist dort üblich, auch mal Aufgaben zu machen, für die man keinen Abschluss braucht.
Diese Macher-Mentalität wird dich bei jedem Arbeitgeber attraktiv machen.
Stress macht dir nichts aus
Dass du bei einem Startup gearbeitet hast, beweist, dass du stressresistent bist und teilweise unrealistische Deadlines einhalten kannst. Bei Startup Gründern steht nämlich alles auf dem Spiel. Dementsprechend erwarten sie auch von ihren Angestellten, alles zu geben.
Du kannst mit großer Verantwortung umgehen
Die Tatsache, dass du in einem Startup gearbeitet hast, zeigt, dass du viel Verantwortung übernehmen kannst. In Startups gibt es immer viel zu tun und auch frische Teammitglieder kümmern sich bereits um wichtige Aufgaben.
In keinem anderen beruflichen Umfeld hat man als Angestellter so viel Entscheidungsgewalt bei der Mitgestaltung des Unternehmens.
Die Nachteile von Startup-Erfahrung im Lebenslauf
Hier findest du die Aspekte von Startup-Erfahrung, die als problematisch empfunden werden können.
Du bist nicht an Hierarchien gewöhnt
Es gibt zwar überall Hierarchien, aber Startups sind nicht auf sowas aufgebaut. Innovation und Flexibilität stehen dort im Vordergrund. Das hört sich eigentlich gut an, kann aber von manchen Arbeitgebern kritisch wahrgenommen werden.
Es könnte nämlich bedeuten, dass du Schwierigkeiten hast, in einem hierarchischen Umfeld deinen Platz zu finden. Jedoch hat sich die Duz-Kultur mittlerweile auch in vielen gewöhnlichen Firmen etabliert. Deshalb hängt es stark vom Arbeitgeber ab, ob das kritisch wahrgenommen wird.
Du hast wenig Erfahrung mit älteren Mitarbeitern
In der Regel bestehen Startups aus jungen Leuten. Wenn du bisher nur in Startups gearbeitet hast, kann das bedeuten, dass du wenig oder keine Erfahrung im Umgang mit älteren Kollegen hast.
Recruiter achten nicht nur auf Kompetenzen, sondern auch darauf, ob du als Mensch zum Team passt. Wenn du nun plötzlich nur noch mit älteren Kollegen arbeiten müsstest, wäre das eine Umstellung, die für den einen oder anderen schwierig sein könnte.
Du warst chaotischen Arbeitsstrukturen ausgesetzt
Der Vorteil, dass du im Startup flexibel gearbeitet hast, kann zum Nachteil werden, wenn du dich zum Beispiel bei einem großen Konzern bewirbst. Denn große Firmen brauchen solide Arbeitsstrukturen und Abläufe. Wenn dort jemand dauernd versucht alles zu verändern, wird er mehr Schaden als gutes anrichten.
Das heißt nicht, dass große Firmen resistent gegen Veränderung sind. Dort läuft es nunmal nicht so einfach, wie in einem Startup. Man muss zum Beispiel viel mehr Prozesse durchlaufen, damit etwas abgesegnet wird.
Deshalb musst du spätestens im Bewerbungsgespräch vermitteln, dass du Struktur und Ordnung wertschätzt.
Zusammengefasst: Die Vor- und Nachteile von Startup-Erfahrung im Lebenslauf
So überzeugst du Recruiter mit deiner Startup-Erfahrung
“Erzählen Sie uns etwas über sich.”
Jeder, der ein Bewerbungsgespräch hatte, musste auf diese Frage antworten. Das ist der Moment, in dem du beweisen kannst, dass deine Erfahrungen im Startup eine Bereicherung sein werden. Dafür musst du das richtige Storytelling anwenden. Und das ist ganz simpel:
Du musst sagen, dass dir die positiven Aspekte gefallen haben, aber auch anerkennen, dass die negativen Aspekte Schwierigkeiten mit sich brachten. Zum Beispiel:
“Was mir besonders bei Startup X gefallen hat, war die Möglichkeit, ohne Umwege unsere Arbeitsprozesse ständig optimieren zu können. Diese Flexibilität war jedoch auch ein zweischneidiges Schwert; manchmal mangelte es uns an Struktur, weil nicht alle mit den Veränderungen gut Schritt halten konnten.”
Auf diese Weise zeigst du, dass du frischen Wind in deine neue Arbeit mitbringen kannst, ohne disruptiv zu sein.
Du könntest auch sagen, dass dir erfahrene Kollegen in dem Startup Unternehmen gefehlt haben. Damit zeigst du, dass du ältere Kollegen wertschätzt.
Konzerne vs Startups – So unterscheidet sich der Arbeitsalltag
Für mich ist der wichtigste Unterschied, dass du in einem Konzern die Rolle eines Spezialisten übernimmst und in einem Startup mehr wie ein Generalist arbeiten musst.
In einem Konzern gibt es nämlich für alles eine Abteilung und genug Angestellte. In einem Startup dagegen, vor allem wenn es in der Seed-Phase ist, gibt es meistens zu wenig Angestellte, die viele verschiedene Verantwortungen übernehmen.
In einem Konzern kannst du auch mit mehr Mentoring rechnen. Dir werden dort Leute zugewiesen, die dir auf deinem Weg zum Experten helfen. In einem Startup dagegen wird von dir erwartet, dass du die meisten Probleme selber lösen kannst und eine selbstständige Arbeitsweise hast.
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