Viele sagen, dass es hart ist, in Startups zu arbeiten. Doch die meisten wissen gar nicht, dass Startups Benefits haben, die sie als Arbeitgeber für viele sehr attraktiv machen. 

Angestellte in Startups profitieren von flexiblen Arbeitszeiten, modernen Arbeitsmodellen, Rabatten, großen Aufstiegsmöglichkeiten, flachen Hierarchien und freier Arbeitsgestaltung. Letzteres führt häufig zu einer erhöhten allgemeinen Arbeitszufriedenheit. 

Bei der Suche nach einem neuen Job musst du immer alle Pros und Cons abwägen können. Dieser Artikel ist dafür die vermutlich beste Ressource. 

Arbeiten im Startup: 10 Vorteile

Vorteil 1: Flexible Arbeitszeiten, moderne Arbeitsmodelle und Rabatte

In Startups ist es mittlerweile geläufig, dass Angestellte im Homeoffice, Remote oder in einem Hybrid-Modell arbeiten. Mit Hybrid ist ein Mix zwischen Homeoffice und Arbeit im Büro gemeint.

Wichtig: Es gibt einen Unterschied zwischen Remote und Homeoffice. Bei Homeoffice-Modellen wird häufig erwartet, dass du noch in unmittelbarer Nähe des Unternehmens bist. Bei Remote-Jobs kannst du jedoch sogar außerhalb von Deutschland arbeiten.

Gleitzeit ist auch keine Seltenheit in Startups. Das bedeutet, dass es keine feste Zeitaufschreibung gibt. Es wird also keiner kontrollieren, wann du ins Büro kommst und wann du es verlässt.

Und die Bundesagentur für Arbeit bestätigt, dass solche flexiblen Arbeitsmodelle die Leistung und Zufriedenheit von Angestellten steigern. Denn so ist es für dich einfacher dein Privatleben mit deinem Job in Einklang zu bringen. 

In Startups ist es auch geläufig, den Angestellten kostenlose Getränke und Snacks im Büro zur Verfügung zu stellen. Außerdem sehen die Büros in Startups modern und inspirierend aus – der perfekte Ort, um zu arbeiten.

Manche bieten auch Rabatte an oder übernehmen komplett den Betrag für Mitgliedschaften für zum Beispiel Spotify, Netflix oder Fitnessstudios.

Das vermutlich allerbeste: Manche Startups fangen an, ihren Angestellten eine 4-Tage-Woche anzubieten. Für dasselbe Gehalt. Dafür musst du aber in diesen 4 Tagen extra konzentriert arbeiten und genauso viel, wie in einer 5-Tage-Woche erreichen.

Vorteil 2: Du hast sehr große Aufstiegsmöglichkeiten

Wenn Startups wachsen, gibt es immer mehr Verantwortungen und höhere Positionen zum einnehmen. Die erhalten dann meistens die, die bereits ihre Kompetenz bewiesen haben. Es wird den Gründern dann egal sein, wie viele Jahre Arbeitserfahrung und was für einen Abschluss du hast.

Deshalb können Startups besonders für Berufseinsteiger ein Katapult in ihrem Werdegang sein. Es ist auch nicht unrealistisch, nach einem Jahr im Startup eine Führungsposition zu erlangen. Denn du übernimmst in Startups nach kurzer Zeit bereits wichtige Verantwortungen. 

Achtung: Es gibt nie eine Garantie für Aufstiege in einem Unternehmen. Auch nicht in Startups.

Leider ignorieren viele bei der Jobsuche das Thema Aufstiegsmöglichkeiten. Die meisten wollen hauptsache jetzt einen Job haben und kümmern sich nicht viel darum, wie es danach weitergehen soll. 

Doch das ist einer der wichtigsten Aspekte eines Jobs. Wenn du dich in deinem Job wie in einer Sackgasse fühlst, wird deine Kreativität und Zufriedenheit darunter leiden.

Denn Menschen brauchen Ziele und irgendeine Art von Prozess im Leben. Ansonsten wird dich dein Alltag langweilen. Jemand, der in den nächsten 5 Jahren keine Veränderung erwartet, wird schnell unzufrieden. 

Und mit einem kompletten Jobwechsel sind auch gewisse Risiken verbunden, es sei denn du hast einen sehr guten Lebenslauf.

Vorteil 3: Startups haben sehr flache Hierarchien

Wenn du mit deinem Vorgesetzten auf Augenhöhe reden kannst, hast du viele Vorteile. Denn so ist es viel einfacher, Probleme zu lösen. 

In einer autoritären Unternehmensführung erhältst du deine Befehle und musst dich damit zufriedengeben. Falls dir etwas nicht gefällt, oder du deinen Aufgabenhorizont erweitern oder anpassen möchtest, wirst du vermutlich nicht auf viel Verständnis treffen.

Doch bei flachen Hierarchien wie in Startups ist die Führungsebene flexibel und geht auf deine Bedürfnisse so gut es geht ein. Auf diese Weise lassen sich viele Sachen viel besser klären. 

Flache Hierarchien sind besonders wichtig für Juniors, weil sie noch herausfinden müssen, wo genau sie am besten reinpassen.

Was sonst noch viele Angestellte in autoritären Firmen stört, ist die Art und Weise, wie Entscheidungsprozesse ablaufen. Denn dort passiert das völlig intransparent. Du wirst nicht nachvollziehen können, warum die Führungsebene sich für Richting A anstelle von B entschieden hat. 

In einem Startup dagegen wirst du einen spürbaren Einfluss auf wichtige Entscheidungsprozesse haben. Denn die Führungsebene macht in Startups für gewöhnlich keine Alleingänge und geht nur weiter, wenn das ganze Team mit dabei ist.

Vorteil 4: Freie Arbeitsgestaltung und kreatives Arbeiten

Jeder Mensch braucht einen guten Mix zwischen Routine und Herausforderungen. Viele in Deutschland leiden unter zu viel Routine. 

Wenn du einen abwechslungsreichen Job haben möchtest, sind Startups genau das richtige für dich. Denn dort kannst du kreativ arbeiten und die Art und Weise, wie du arbeitest, selbst gestalten.

Wichtig: Kreativität bei der Arbeit hat nichts mit Kunst und Farbpinseln zu tun. In diesem Kontext bezieht sich dieser Begriff auf das Überdenken von alten Prozessen und Strukturen und das Finden von neuen Lösungswegen.

Mit kreativer Arbeit im Job sind sehr wichtige Vorteile verbunden. Denn es wirkt sich positiv auf dein mentales Wohlbefinden aus. Schließlich ist dein Gehirn bei kreativer Arbeit viel aktiver. Dagegen ist es bei Routinearbeit sozusagen im Standby-Modus.

Eine Studie zeigt, dass kreatives Arbeiten sogar auch deine allgemeine Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit beeinflussen kann.

Deshalb sollte Kreativität nicht nur am Wochenende im Privatleben ausgeübt werden. Startups sind der beste Ort, um Kreativität in deinen Arbeitsalltag einzubauen. Denn ohne Kreativität und einen großen Ideenfluss werden Startups nicht erfolgreich.

Vorteil 5: Du lernst mehr als in anderen Unternehmen

In einem Startup zu arbeiten hat einen außerordentlich starken Lerneffekt. Du lernst dort nicht nur von deinen Kollegen, sondern auch von den Gründern und lernst interessante Kunden kennen falls du im B2B-Bereich* arbeitest.

Was bedeutet B2B? B2B steht für Business to Business. Es beschreibt das Geschäftsmodell von Unternehmen, die ihre Dienstleistungen oder Produkte an andere Unternehmen anbieten. Microsoft zum Beispiel ist sowohl ein B2B als auch ein B2C (Business to Customer).

Leute, die vom Konzern in ein Startup gewechselt sind, werden dir bestätigen: In Startups lernst du Sachen, die du nirgendwo sonst lernen wirst. Darunter sind auch Fähigkeiten, die dich auch in gewöhnlichen Unternehmen zu einem Top-Angestellten machen werden.

Zum Beispiel lernst du, wie ein Entrepreneur zu denken; du wirst Probleme erkennen und wirst in der Lage sein, verschiedene Lösungsansätze auf Anhieb zu finden. Dazu kommt noch, dass du dir eine Mache-Mentalität aneignen wirst. Im Startup werden Aufgaben nicht hin und her geschoben. Dort macht jeder, was gemacht werden muss.

Du wirst auch lernen, das große Ganze zu sehen, anstatt dich auf dein kleines Aufgaben-Silo zu beschränken. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig, wenn du später mal in der Führungsebene eines Unternehmens landen möchtest.

Vorteil 6: Du hast eine erhöhte Arbeitszufriedenheit

Viele, die in Startups arbeiten, haben eine höhere Arbeitszufriedenheit. Denn jeder Angestellte hat dort einen viel größeren Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens. Und wenn das Startup Erfolg hat und wächst, profitieren nicht nur die Gründer und Manager. Alle haben was davon.

Denn in einem wachsenden Startup bieten sich den Angestellten enorm viele Aufstiegsmöglichkeiten und die Chancen auf eine Gehaltserhöhung werden dadurch auch höher. Außerdem erhalten Angestellte häufig Anteile am Startup als Kompensation für ein niedriges Gehalt. Hat das Startup Erfolg, so erhöht sich der Wert dieser Anteile.

Aber das ist nicht mal das, was die so hohe Arbeitszufriedenheit von Angestellten in Startups ausmacht. Viel wichtiger ist folgendes:

Wenn du weißt, dass deine Entscheidungen und deine Arbeit auf direktem Wege zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, macht dich das glücklich. Es zeigt dir, dass deine Arbeit relevant ist und gebraucht wird. 

Außerdem bestehen die meisten Startups aus kleinen Teams. Für Gründer ist das viel übersichtlicher und so können sie besser auf die Bedürfnisse ihrer Angestellten eingehen.

Ich habe mir mal eine Studie zur Zufriedenheit von Arbeitnehmern weltweit angeschaut. Und Deutschland ist mir da besonders stark ins Auge gefallen. Beinahe jeder vierte Deutsche geht unmotiviert zur Arbeit. Das ist mehr als in jedem anderen Land. In den USA sind es nur 18 Prozent. Und das obwohl die Leute dort deutlich weniger Arbeiterrechte haben. 

Die Studie wurde vom dänischen Unternehmen Peakon ausgeführt.

Woran das liegt, ist eine komplizierte Frage. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es daran liegt, dass viele keine Aufgaben mit großem Impact haben. Denn es ist kein gutes Gefühl, wenn du abends nach der Arbeit den Eindruck hast, dass du nichts geleistet hast.

Beachte: Die Branche, in der du arbeitest, kann auch einen sehr starken Einfluss auf deine Zufriedenheit bei der Arbeit beeinflussen. 

Wenn du von Unzufriedenheit in deinem Job betroffen bist, dann solltest du mal versuchen, einem Startup beizutreten. Denn demotivierte Arbeiter werden häufiger gekündigt und sind häufig krank. 

Du bist die meiste Zeit deines Lebens auf der Arbeit. Deshalb stelle sicher, dass du diese Zeit gut verbringst.

Vorteil 7: Du bist in deiner Branche ganz vorne

In einem Startup zu arbeiten bedeutet, weiter als alle anderen in der Branche zu sein. Denn jemand, der in einem Fintech*-Startup arbeitet, weiß mehr über die Zukunft von Finanzprodukten und Banksystemen Bescheid, als jemand, der in einer gewöhnlichen Bank arbeitet.

Was ist FinTech? FinTech steht für Financial Technology und ist eine Branche, in der innovative Technologien und Systeme im Bereich Finanzen entwickelt werden.

Dasselbe trifft auf die Branchen Künstliche Intelligenz, E-Commerce, Data Science und Nachhaltigkeit zu. Wenn es also ein Thema gibt, das dich besonders stark fasziniert, solltest du in Erwägung ziehen, in einem Startup zu arbeiten, das sich mit diesem Thema beschäftigt.

Auf diese Weise wirst du zu einem Mitgestalter der Zukunft und hast einen Job mit Impact. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Leute in Impact Startups arbeiten. Es ist ein einzigartiges Gefühl, wenn dein Job dazu beiträgt, dass sich die Welt in eine bessere Richtung bewegt.

Wenn du wissen willst, was ein Impact Startup ist und was für Impact Startups es in Deutschland gibt, solltest du dir diesen Artikel durchlesen.

Vorteil 8: Startups investieren in Ihre Angestellten

Startups wollen, dass ihre Angestellten die besten in Ihrem Gebiet werden. Und dementsprechend investieren sie auch in ihre Leute. Sie geben Ihnen Freiraum zum Lernen und sich weiterzuentwickeln – sowohl fachlich als auch persönlich.

Dazu werden dort für dich auch Schulungen bezahlt und Coaches gebucht, die dir helfen deine Ziele zu erreichen.

Vorteil 9: Startups haben die ideale Arbeitsatmosphäre

Startups haben nicht nur wegen den schönen Büros eine gute Arbeitsatmosphäre. Die Kollegen, die du im Startup haben wirst, tragen enorm viel dazu bei, dass du motiviert und konzentriert arbeiten kannst. 

Denn Leute, die in Startups arbeiten, sind dort nicht, weil sie ihren Job machen müssen, um Geld zu verdienen. Sie wollen etwas erreichen oder verändern. Solche Kollegen sind meistens viel kooperativer und agiler als Kollegen, die keine Lust auf ihren Job haben. 

Dazu kommt noch, dass die meisten Startups aus kleinen Teams bestehen. Das bringt auch viele Vorteile mit sich. 

In kleinen Teams gibt es weniger Ablenkungen, klare Verantwortungen und direkte Kommunikation – kein ewiges Austauschen von E-Mails.

Außerdem ist die Atmosphäre in kleinen Teams familiärer. Diesen Punkt kritisieren viele, die in Konzernen arbeiten. Dort wirkt alles distanzierter. Wenn du viel Wert auf ein familiäres Arbeitsumfeld legst, ist ein Startup vielleicht der richtige Ort für dich.

Vorteil 10: Der Bewerbungsprozess ist unkompliziert

In großen Unternehmen dauert es sehr lange, bis jemand einen Job bekommt. Die Entscheidungsprozesse sind dort recht ineffizient und du wirst mehrere Bewerbungsgespräche unterlaufen müssen.

In kleinen Startups läuft das aber recht schnell. Sie haben nicht die Ressourcen, um monatelang Stellenanzeigen zu schalten und keine Personalabteilung, die hunderte Bewerbungen verarbeiten kann.

Außerdem solltest du auch weniger Konkurrenz haben, wenn du dich für einen Job im Startup bewirbst. Die meisten laufen nämlich den Jobs von Konzernen hinterher. 

Beachte folgendes bevor du einem Startup beitritts

Bevor du einem Startup beitrittst, musst du wissen, worauf du dich einlässt. Die am häufigsten genannten Nachteile von Arbeiten in Startups sind folgende:

  • Du erhältst ein geringeres Gehalt
  • Du arbeitest mehr Stunden
  • Es gibt immer sehr viel zu tun
  • Es gibt keine ausgeprägte Struktur
  • Das Unternehmen verändert sich durchgehend

Während der dauerhafte Wandel und die nicht ausgeprägte Struktur seine Vorteile haben kann, sind damit auch große Anstrengungen verbunden. Für Menschen, die Routine über alles lieben, wäre es eine Qual im Startup zu arbeiten.

Und wenn du Struktur liebst und eine gerade und klar durchgeplante Karrierelaufbahn haben möchtest, würde ich dir auch davon abraten, einem Startup beizutreten. Es gibt auch noch weitere Aspekte, die du beachten solltest, wie zum Beispiel:

Du solltest keine festen Vorstellungen über deine Branche haben

Wenn du in deiner Branche schon länger Tätig bist, und einem Startup beitrittst, darfst du keine festen Vorstellungen davon haben, wie sich das Unternehmen nach vorne bewegt.

Denn Startups fordern alte Denkweisen heraus. Deshalb musst du dich darauf einstellen, alles neu lernen zu müssen. Dafür benötigst du auch ein gewisses Maß an Demut. 

Aus diesem Grund sind Studenten häufig sehr geeignete Mitarbeiter für Startups. Denn sie haben das Mindset eines Schülers, der an erster Stelle lernen und verstehen möchte. Wenn du ein Student bist und darüber nachdenkst, einem Startup beizutreten, solltest du diesen Artikel lesen.

Du musst Chaos und Ordnung lieben

Ich habe vorher erwähnt, dass es in Startups chaotisch ist. Für Leute, die sich in Strukturen eingeengt fühlen, ist es daher eine gute Entscheidung, einem Startup beizutreten. Allerdings ist es nicht so einfach.

Denn dieses Chaos ist dazu da, um später daraus eine neue Struktur zu entwickeln. Kein Startup möchte, dass es die ganze Zeit ohne feste Strukturen bleibt. Auf lange Sicht ist das nicht hilfreich. 

Das Chaos ist also nur ein Mittel, um eine Struktur zu erreichen, die besser als jede andere Struktur ist. Du musst also ein Liebhaber von sowohl Chaos als auch Ordnung sein.

Deine Vorgesetzten werden Fehler machen

Wenn du dich stark auf deine Vorgesetzten verlässt und gerne klare Befehle erhältst, sind Startups nicht der richtige Ort für dich. Denn du musst damit rechnen, dass deine Chefs Fehler machen werden. Aus diesem Grund musst du auch ihre Entscheidungen hinterfragen. 

Und dafür werden sie dankbar sein. Genauer gesagt erwarten sie das von dir. Denn sowas zeigt, dass du mitdenkst und dich ernsthaft über den Kurs des Startups kümmerst. Vor allem junge und unerfahrene CEOs sind auf solche Mitarbeiter stark angewiesen. 

Es ist übrigens auch riskant, für zu unerfahrene Gründer zu arbeiten. Deshalb kommt jetzt folgender Punkt:

Du musst vor dem Beitritt das Startup analysieren

In einem Startup zu arbeiten, ist ähnlich wie in eine Aktie zu investieren. Denn du arbeitest hart für einen geringeren Lohn. Doch falls das Startup erfolgreich wird, profitierst du enorm davon.

Zum einen, weil du dann vermutlich eine hohe Führungsposition einnehmen wirst und zum anderen, weil deine Anteile am Unternehmen an Wert gewinnen.

Warum kriegen Angestellte Anteile vom Startup? Weil in Startups sehr häufig Employee Stock Option Plans eingeführt werden, um das geringe Gehalt von den Angestellten zu kompensieren. Das bedeutet, dass Angestellte mit der Zeit mehr und mehr Anteile am Unternehmen erhalten.

Falls jedoch das Startup pleite geht, werden deine Anteile am Unternehmen wertlos. Deshalb musst du dir vorsichtig aussuchen, in welches Startup du einsteigst. Am besten fängst du bei deiner Recherche mit den Gründern an. 

Haben die Gründer Erfahrung, was das Leiten von Teams angeht? Präsentieren sie auf Konferenzen? Haben sie gute Kontakte und sind sie gut in ein Netzwerk integriert? Haben sie vorher schonmal erfolgreiche Exits gehabt?

Tipp: Bei deiner Recherche empfehle ich dir, crunchbase.com zu nutzen. Dort kannst du sehr viel über Startups herausfinden: Wer die Gründer und Investoren sind, wie viel bereits investiert wurde, wie viele Angestellte es gibt und mehr. 

Danach musst du das Geschäftsmodell des Startups genauer unter die Lupe nehmen. Denkst du wirklich, dass das Produkt oder die Dienstleistung eine Zukunft hat? Vielleicht gibt es irgendwelche Schwachpunkte. Zum Beispiel können heutzutage viele Geschäftsmodelle in ein paar Jahren aufgrund von künstlicher Intelligenz obsolet gemacht werden.

Ich würde mir auch die Bewertungen der Angestellten auf Kununu anschauen. Wenn dort die meisten Bewertungen negativ sind, stehen die Chancen hoch, dass auch du unzufrieden sein wirst. Das trifft aber auf alle Unternehmen zu, nicht nur auf Startups. 

Wie du Jobangebote von Startups findest

Manchmal kann es schwierig sein, einen Job in einem Startup zu finden. Denn vor allem die kleineren können es sich nicht leisten, Marketingkampagnen für das Finden von Personal zu finanzieren. Deshalb nutzen sie meistens kostenlose Kanäle wie zum Beispiel Social Media, um offene Stellen bekannt zu geben. 

Viele Unternehmen haben ein Profil auf Twitter und geben auch dort freie Stellen bekannt. Deshalb erstelle dir am besten ein Profil auf Twitter und folge Startups, für die du dich interessierst. Viel wichtiger ist jedoch LinkedIn. 

Die Chance, dass du über LinkedIn ein gutes Stellenangebot findest, ist höher als bei Twitter. Jedoch solltest du dir ein gutes Profil zusammenstellen: Mindestens ein gutes Foto, Profilbeschreibung und dein Werdegang sollten darin enthalten sein.

Tipp: Viele Unternehmen veröffentlichen Stellenanzeigen auf ihrer Webseite. Wenn du bereits einige Startups kennst, für die du gerne arbeiten würdest, dann schau dir deren Webseiten an.

VC-Gesellschaften bieten auch manchmal Jobs in Startups an. Schau dich deshalb auch auf deren Webseiten nach Jobangeboten um. Das sind Unternehmen, die privat in Startups investieren und ihnen dabei helfen, erfolgreich zu sein. Mehr über VC Gesellschaften kannst du hier lernen.

Wenn du nur in einer bestimmten Branche arbeiten möchtest, empfehle ich wieder crunchbase.com. Dort kannst du nach Startups in spezifischen Branchen suchen. 

Der Bewerbungsprozess in Startups: So meisterst du ihn

Unternehmen, die nach einem Kandidaten suchen, stellen sich üblicherweise eine Persona zusammen. Das ist eine fiktive Person, die den idealen Kandidaten widerspiegelt. Für dich ist es wichtig, dieser Persona so stark wie möglich zu ähneln. 

Wie du Lebenslauf und Anschreiben gestalten musst

Es kann vorteilhaft sein, manche Informationen im Lebenslauf auszulassen, wenn sie für die Stelle nicht relevant sind. Denn indem du solche Sachen im Lebenslauf erwähnst, wächst der Unterschied zwischen dir und der idealen Persona.

Das Motivationsschreiben ist bei einer Bewerbung für eine Stelle im Startup besonders wichtig. Denn Startups brauchen Angestellte, die von Leidenschaft angetrieben werden. Und in deinem Motivationsschreiben kannst du zeigen, dass du tief in einem bestimmten Thema drin bist. 

Um das zu tun, könntest du auf neue Entwicklungen in deiner Branche eingehen und erklären, warum dich das so für die angebotene Stelle begeistert. Versuche aber, das möglichst knapp zu halten. Du sollst keinen Aufsatz schreiben.

Was du beim Bewerbungsgespräch beachten musst

Wie bereits erwähnt, suchen Startups nach Leuten, die ernsthaft begeistert von ihrer Arbeit sind. Denn solche Leute sind motiviert und denken mit. Leider gibt es viele, die es einfach nicht schaffen, ihre Begeisterung rüberzubringen. Meistens wegen der Nervosität im Bewerbungsgespräch.

Doch wenn du folgende Sachen beachtest, steigen deine Chancen auf ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch drastisch. 

Zu allererst ist es wichtig, dass du mit dem richtigen Mindset an das Gespräch rangehst. Du solltest nicht in dieses Gespräch gehen, um dich zu verkaufen. 

Beim Bewerbungsgespräch musst du das Ziel haben, ein spannendes Gespräch zu führen. Das wird zu einem natürlichen Konversationsfluss führen.

Außerdem ist das der beste Weg zu zeigen, dass du dich für deine Arbeit interessierst. Und dein Gegenüber wird mit einem angenehmen Gefühl das Interview verlassen. Es ist nämlich für jeden ein gutes Gefühl, interessante und aufregende Gespräche zu führen.

Auf manche Sachen musst du dich jedoch vorbereiten und ggfs. proben. In jedem Bewerbungsgespräch wirst du dazu aufgefordert, etwas über dich zu erzählen. Und das obwohl sie bereits deinen Lebenslauf kennen. 

Diese Frage musst selbstbewusst und flüssig innerhalb von 5 bis 7 Minuten beantworten. So zeigst du, dass du wortgewandt und selbstsicher bist. 

Sehr wichtig: Bereite Fragen vor. Dir wird an einem gewissen Punkt angeboten, Fragen zu stellen. Wenn du keine Fragen stellst, deutet das darauf hin, dass du dir nicht viele Gedanken zu der Stelle gemacht hast. 

Zum Schluss empfehle ich dir noch, keine Angst davor zu haben, deinem Gegenüber während des Gesprächs zu widersprechen (wenn es um etwas Fachliches geht). Das zeigt, dass du mitdenkst und selbstbewusst bist. Selbstverständlich musst du auch begründen können, warum du etwas anders siehst.