In der Startup-Szene gewinnen Social Startups immer mehr an Popularität. Aber was genau sind sie eigentlich und was macht sie aus?

Social Startups lösen soziale, kulturelle oder ökologische Probleme und haben zur selben Zeit ein Geschäftsmodell mit hoher Skalierbarkeit. Der Erfolg von Social Startups steht proportional zu ihrem positiven Einfluss auf die Gesellschaft. 

Ich vermute, dass Geschäftsmodelle für Social Startups am schwierigsten zu entwickeln sind. Deshalb sind erfolgreiche Social Startups auch so interessant. Ich selber wäre niemals auf die Geschäftsideen von den Social Startups gekommen, die ich dir hier zeigen werde.

Was ein Social Startup ausmacht

Damit sich ein Unternehmen Social Startup nennen darf, muss es erstmal die Grundvoraussetzungen eines gewöhnlichen Startups erfüllen. Ein Startup ist nämlich nicht einfach ein frisch gegründetes Unternehmen mit einem CEO unter 30. Ein Startup hat eine innovative Geschäftsidee mit hohem Skalierungspotential. 

Heißt: Startups versuchen das, was vorher noch nicht versucht wurde, oder womit vorher noch keiner erfolgreich war. 

Falls ein Startup erfolgreich ist, weiß jeder in der jeweiligen Branche darüber Bescheid. Denn Startups haben das Potenzial, ganze Märkte zu revolutionieren.

Das alles trifft auch auf Social Startups zu. Allerdings haben Social Startups das Ziel, soziale, kulturelle und umweltliche Probleme zu lösen. Ihnen geht es nicht darum, große Profite zu machen. Für solche Startups ist Geld nur ein Mittel zum Zweck.

Allerdings darfst du sie deshalb nicht mit NPOs* verwechseln. Social Startups sind nämlich nicht von Spenden abhängig und müssen profitabel sein. 

Was ist ein NPO: NPO steht für Non-Profit-Organisation. Das sind Organisationen, die nicht für wirtschaftlichen Profit arbeiten. Stattdessen verfolgen sie zum Beispiel wissenschaftliche oder kulturelle Ziele – sei es aus Eigen- oder Gemeinnutzen. 

Social Startups können auch Green Startups oder Impact Startups genannt werden. Das sind drei verschiedene Begriffe, die so ziemlich das ein und selbe beschreiben. Doch bei Social Startups stehen für gewöhnlich soziale Probleme im Vordergrund.

4 Social Startup Geschäftsideen – Mit echten Beispielen

Die Gründer von Social Startups werden Sozialunternehmer genannt. Sie müssen, so wie alle anderen Unternehmer, eine Geschäftsidee haben. Es ist nicht leicht, eine Geschäftsidee zu finden, die zum eine Profite einbringt und gleichzeitig gesellschaftliche Probleme löst. 

Könntest du dir spontan so eine Geschäftsidee ausdenken?

Ich nicht. Aber ich weiß, wie Sozialunternehmer vorgehen, um solche Ideen zu kriegen:

Zuerst musst du dich fragen, was für Probleme es auf der Welt gibt. Welche von diesen Problemen stören dich am meisten? Das könnten die hohen Mietpreise oder die massive Abholzung von Wäldern sein. Dieser Teil ist einfach, weil es nie zu wenig Probleme geben wird. Hier ist eine Liste mit Themen, die relevant für Social Startups sein können:

  • Klimawandel
  • Plastik im Ozean
  • Armut
  • Obdachlosigkeit
  • Hunger
  • Hohe Energiepreise

Doch jetzt kommt der schwierige Teil: Was für ein Produkt oder was für eine Dienstleistung könnte dieses Problem (wenn auch nur ansatzweise) lösen? Wenn du darauf eine Antwort finden kannst, bist du jedoch erst bei der Hälfte angekommen.

Danach musst du den Markt analysieren. Gibt es einen Product-Market-Fit*? Würden Leute wirklich Geld dafür ausgeben? Wenn ja, wie soll das Vergütungsmodell aussehen?

Was bedeutet Product-Market-Fit? Dieser Begriff beschreibt, wie gut ein Produkt oder eine Dienstleistung in den Markt reinpasst. Wird es von allen ignoriert, oder wird es dauernd ausverkauft sein?

Um den Product-Market-Fit eines Produktes zu ermitteln, reichen Umfragen nicht aus. Die meisten Leute wissen selber gar nicht, was sie wollen. Es hört sich komisch an, aber es ist wirklich so. Du kannst laut Umfragen ein Top-Produkt haben, bis du realisierst, dass es in Wahrheit trotzdem niemand kaufen möchte.

Aus diesem Grund müssen Startups zuerst ein Minimum-Viable-Product (MVP) auf den Markt bringen. Das ist sozusagen eine Demoversion deines Produkts. Du bietest sie dem Markt an, um zu sehen, ob ein gewisses Level an Interesse besteht. 

Social Startup Idee 1 – Ein CO2-Tracker

Wie du weißt, stößt unser Konsum CO2 in die Luft. Das Problem ist, dass viele ihr Konsumverhalten anpassen möchten, aber nicht wissen, wie. 

Um gegen dieses Problem vorzugehen, kannst du diesen Leuten eine kostenpflichtige App anbieten, die ihren aktuellen CO2-Verbrauch ermittelt und sie anschließend beim Aufbau eines nachhaltigen Lebensstils unterstützt. 

Die Herausforderung bei dieser Idee ist es, wissenschaftlich akkurat zu arbeiten. Bei der Entwicklung von so einer App wirst du herausfinden müssen, was alles in unserem Alltag in welchem Ausmaß unseren individuellen CO2-Fußabdruck beeinflusst. 

Die Lösungsvorschläge müssen auch sinnvoll und akzeptabel sein. Ich glaube nicht, dass es gut ankommen wird, wenn die App den Nutzern vorschlägt, zum Beispiel weniger zu essen.

Startups, die diese Idee umgesetzt haben sind unter anderem klima und 2zero. Es kommen mittlerweile aber immer mehr kostenlose Alternativen für solche Apps auf den Markt. Für diese Startups wird es deshalb in naher Zukunft wichtig sein, einen überzeugenden USP* zu entwickeln.

Was ist ein USP? USP steht für Unique Selling Point. Es ist das Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens. Ein USP kann der entscheidende Faktor sein, weshalb sich Kunden für das eine anstelle für das andere Unternehmen entscheiden. 

Social Startup Idee 2 – Nachhaltige Normen etablieren

Was wäre, wenn manche unserer gesellschaftlichen Normen zu Nachhaltigkeit beitragen würden? Auf lange Sicht könnte es zum Beispiel spürbaren Einfluss auf die Umwelt haben, wenn Leute zu Silvester Bäume pflanzen würden anstelle von Raketen in die Luft zu schießen (nicht, dass ich etwas gegen Raketen hätte).

Ich kenne ein Startup, das so etwas in der Art versucht. Es heißt ThankU und möchte die Art und Weise, wie wir einander unseren Dank ausdrücken, verändern. Mit der Plattform von ThankU kannst du eine gewisse Summe an Geld an ein nachhaltiges Projekt spenden. 

Daraufhin erhältst du einen Link, den du an die Person senden musst, bei der du dich bedanken willst. Wenn die Person auf den Link drückt, gelangt sie auf eine Seite. Dort steht deine Nachricht und (zum Beispiel), wie viele Bäume durch dieses Dankeschön gepflanzt wurden. Das Startup macht Profite, indem es einen Anteil des gespendeten Betrags erhält. 

Kennst du irgendwelche Normen, die nachhaltig umgestaltet werden können?

Social Startup Idee 3 – Lebensmittelverschwendung bekämpfen

Es werden immer noch täglich haufenweise Lebensmittel weggeworfen. Dabei ist ein großer Anteil davon noch essbar. Dieses Problem ist meiner Meinung nach so groß, dass es nach Sozialunternehmer bettelt, die systematische Lösungen dagegen finden können. 

Und es gibt bereits erfolgreiche Social Startups, die rund um das Thema Lebensmittelverschwendung aufgebaut sind. Ein gutes Beispiel ist DÖRRWERK.

Die Gründer von DÖRRWERK waren schockiert, als sie erfuhren, dass Obst nicht nur weggeworfen wird, weil es schlecht geworden ist, sondern auch, wenn es optisch nicht ansprechend aussieht. Deshalb machen sie folgendes: Sie retten noch essbares Obst, verwandeln es in Fruchtpapier und verkaufen es deutschlandweit in Supermärkten. 

Auf diese Weise retten sie Lebensmittel und machen Profite. Wenn dich dieses Thema beschäftigt, kannst du sicherlich auch Wege finden, Essen auf profitable Art und Weise zu retten.

Social Startup Idee 4 – Sachen wiederverwendbar machen

In unserem Alltag werfen wir viele Sachen weg: Kaffeebecher, Behälter für Fastfood und vieles mehr. Darunter ist Plastik, das vermutlich irgendwann im Meer landet. Doch das muss nicht so sein. Menschen können ihren Plastikkonsum drastisch reduzieren, wenn sie wiederwendbare Behälter benutzen. 

Auf dem westlichen Markt gibt es eine hohe Nachfrage nach nachhaltigen Produkten. Ein Produkt, das nachhaltiger als die Konkurrenz ist, hat viel höhere Chancen, sich durchzusetzen.

Es gibt Social Startups, die genau das bewiesen haben. yucona ist ein gutes Beispiel.

yucona – Nachhaltige Wasserfilter

Viele in Deutschland haben heutzutage ein Wasserfiltersystem bei sich zuhause. So sparst du nämlich Geld und Plastik. Jedoch sind diese Filter nicht nachhaltig, wenn die Filterkartusche regelmäßig ausgewechselt werden muss. Und die einzige Alternative waren teure elektrische Wasserfilter.

Deshalb hat yucona Wasserfilter entwickelt, dessen Filterkartusche nicht ersetzt werden muss. Stattdessen musst du nur den Filter innerhalb der Kartusche regelmäßig erneuern. Alleine so eine kleine Optimierung kann Plastikmüll deutlich reduzieren.  

Kennst du irgendwelche Systeme, die unnötig viel Müll produzieren? Wenn ja, kann daraus eine gute Social Startup Idee werden. 

Tiffin Loop – Zum Mitnehmen aber ohne Plastik

Wenn du etwas zum Mitnehmen bestellst, erhältst du nicht nur Essen. Du bekommst auch eine Menge Plastik, das du später wegwerfen wirst. Das scheint zwar kein großes Drama zu sein, aber global gesehen wird deswegen täglich tonnenweise Plastik weggeworfen. Vieles davon landet im Meer.

Deshalb wurde Tiffin Loop gegründet. Dieses Startup bietet Restaurant wiederverwendbare Behälter an. Mit der App von Tiffin Loop können Leute dann herausfinden, welche Restaurants in der Nähe diese Behälter anbieten. 

Nach Benutzung des Behälters muss er gereinigt zurückgebracht werden. Falls er nicht zurückgebracht wird, zieht dir die App Geld ab. 

Die 4 innovativsten Social Startups

Oben habe ich dir bereits einige Startups vorgestellt. Doch diese 4 Startups sind am innovativsten und bieten Lösungen, auf die ich selber nie gekommen wäre:

  • ABC Doc
  • Goodr
  • Winningtemp
  • Uncommon Good

Hier erkläre ich dir, wie sie die Welt verbessern und gleichzeitig profitabel sind.

ABC Doc – Gegen Überforderung mit Post

ABC Doc hat eine KI erstellt, die deine Post liest und dir anschließend Ratschläge erteilt. Es ist sozusagen wie ein Rechtsanwalt oder Steuerberater. Aber warum soll das ein Social Startup sein? Der Grund ist folgender:

Jeden Monat kommen neue Migranten nach Deutschland. Ohne die Sprache zu verstehen, werden sie einem komplizierten bürokratischen Prozess ausgesetzt. Und laut dem, was ich gehört habe, sind die Behörden nicht gerade hilfreich. In manchen Fällen spricht die Ausländerbehörde nicht einmal Englisch. Doch das kann mit der App von ABC Doc vereinfacht werden.

Menschen mit Migrationshintergrund, die kein Deutsch verstehen, können auf diese Weise etwas mit ihrer Post anfangen. Und sie müssen keinen Steuerberater oder Rechtsanwalt bezahlen, den sie sich nicht leisten können. 

Auch Menschen mit einer Leseschwäche könnten von dieser App profitieren. Allerdings müssen wir folgendes beachten: ABC Doc hat diese App nicht speziell für Benachteiligte entwickelt, sondern für alle. Denn auch Unbenachteiligte können mit Post überfordert sein. 

Migranten und Leute mit einer Leseschwäche sind also vermutlich nicht die einzige Zielgruppe von ABC Doc. Tatsächlich wird auf der Webseite von ABC Doc keine spezifische Zielgruppe angesprochen, sondern “Einwohner Deutschlands”. 

Ich finde aber trotzdem, dass ABC Doc ein Social Startup ist, weil es ein soziales Problem mithilfe von einem kommerziellen Produkt löst. Oder wie siehst du das? Müssen Startups gezielt eine benachteiligte Gruppe ansprechen, um als “Social” durchzugehen?

Goodr – Logistik gegen Hunger

Das Social Startup Goodr bekämpft Hunger und Lebensmittelverschwendung in den USA. Und sie haben einen ganz interessanten Ansatz, gegen diese Probleme vorzugehen. Denn sie haben realisiert, dass Leute in den USA überhaupt gar nicht hungern müssen. Schließlich werden dort jedes Jahr circa 36 Milliarden Kilos an Essen weggeworfen. 

Hunger in den USA ist kein Ressourcen- sondern ein Logistikproblem

Das Interessante ist, dass Restaurants Abzüge von ihren Steuern kriegen können, wenn sie Menschen Essen spendieren. Und trotzdem werfen Restaurants täglich eine Menge Essen weg. Und ich spreche nicht von Essensresten. 

Restaurants müssen Bestellungen machen und manchmal bringen ihre Lieferketten zu viel oder zu wenig. Du kennst nie die exakte Menge an Tomaten, die du als Restaurantinhaber nächste Woche brauchen wirst. Hast du zwei Kilo zu viel bestellt, landen die Tomaten in den Müll. Genauso funktioniert es beim Einzelhandel. 

Aber warum geben sie das Essen nicht einfach denen, die es gebrauchen könnten? Das ist leider nicht so leicht. Erstens: Wie findest du diese Leute und zweitens: Wer soll sich darum kümmern, das Essen zu den Hungernden zu bringen? Genau aus diesem Grund wurde Goodr ins Leben gerufen.

Wie Goodr Geschäfte logistisch unterstützt 

Goodr kümmert sich darum, dass das übrig gebliebene Essen von Geschäften im Einzelhandel oder Restaurants an die gelangt, die es brauchen. So gehen sie vor:

Sie holen das Essen von den Geschäften ab und bauen an Orten, wo viel Hunger herrscht, kleine Stände auf, an denen das Essen verteilt wird. An Leuten, die sich nur schwer fortbewegen können, wird das Essen vor die Haustür geliefert. 

Allerdings holt Goodr nicht nur essbares Essen von Geschäften ab, sondern auch organischen Müll. Dieser Müll wird von Goodr recycled, so dass dieser Müll nicht an den falschen Orten landet. Durch diesen Service können Unternehmen ihre Emissionen senken. 

Wie Goodr Gewinne macht

Es ist eigentlich ganz simpel. Die Geschäfte, die von Goodr logistisch unterstützt werden, bezahlen für diesen Service (pro Volumen). Die viel wichtigere Frage ist jedoch, warum sollten Geschäfte für diesen Service bezahlen. Warum nicht einfach so wie vorher weitermachen, wenn es so günstiger ist?

Der Grund, warum Geschäfte mit Goodr zusammenarbeiten, ist folgender: Sie sparen Geld. Wenn Geschäfte in den USA ihren Müll nachhaltig entsorgen und Essen an Hungernde spenden, können sie weniger Steuern zahlen. Allerdings ist das auch recht kompliziert für Inhaber von Geschäften. Denn alles, was mit Steuern zu tun hat, ist kompliziert.

Goodr war sich dessen vollkommen bewusst und hat daher eine App entwickelt, die diesen Geschäften dabei hilft, ihre Unterstützung für Hungernde steuerlich geltend zu machen. Goodr ist also nicht nur ein Logistik- sondern auch ein SaaS*-Unternehmen.

Wofür steht SaaS? SaaS ist eine Abkürzung für “Software as a Service”. Übersetzt heißt das “Software als Dienstleistung”. Bei diesem Geschäftsmodell geht es darum, eine Software zu entwickeln, die Leuten oder ganzen Unternehmen dabei hilft, gewisse Prozesse zu vereinfachen oder zu verbessern. Meistens schließen Kunden Abo-Modelle ab, um solche Software zu nutzen. Gute Beispiele für SaaS-Startups sind Choco und automaited. 

Das ist so brillant an Goodrs Geschäftsidee: Sie hoffen nicht darauf, dass Geschäfte aus reiner Gutherzigkeit ihren Service nutzen werden. Stattdessen haben sie ein Modell entwickelt, in dem beide Parteien profitieren. Laut Goodr könnten alle Geschäfte in den USA auf diese Weise insgesamt 40 Milliarden Dollar an Steuern sparen.

Winningtemp – Zufriedenheit im Job steigern

Unzufriedenheit im Job ist ein großes soziales Problem. Laut einer Studie von Xing sind knapp ein Viertel aller Angestellten in Deutschland unzufrieden. Manche betrachten dieses Problem mehr als “Luxusproblem”, da es ja viel schlimmer sei, arbeitslos zu sein. Doch tatsächlich kann Unzufriedenheit im Job dramatische Konsequenzen haben. 

Wenn du einen längeren Zeitraum unter Unzufriedenheit im Job leidest, kann deine psychische Gesundheit darunter leiden. Das merkst du, wenn du Depressionen, Schlafstörungen oder Angststörungen bekommst. Sie treten meistens zuerst in milder Form auf. Doch wenn das ignoriert wird, kann auch die physische Gesundheit betroffen werden. 

Unzufriedenheit im Job ist ein Problem, das auf nationaler Ebene sehr schwer zu lösen ist, da es von vielen Faktoren beeinflusst wird.

Laut Studien haben Menschen, die unzufrieden mit ihrer Arbeit sind, auch weniger weiße Blutkörperchen. Das sind die Dinger, die dich vor gefährlichen Bakterien schützen. Gibt es davon zu wenig, wirst du oft krank sein. Rückenprobleme treten auch häufig bei unzufriedenen Angestellten auf. 

Und das verrückte ist, dass jeder Vierte in Deutschland von sowas betroffen ist. Das ist das vermutlich am meisten ignorierte soziale Problem heutzutage. Winningtemp hat sich vorgenommen dagegen vorzugehen.

Winningtemps Lösung gegen Unzufriedenheit im Job

Winningtemp hat eine Software entwickelt, die Angestellte in ihrem Alltag begleitet. Es handelt sich hierbei also um ein B2B SaaS-Unternehmen. Die Software stellt gelegentlich Fragen, die leicht und schnell zu beantworten sind. Daraufhin erfolgt eine automatische Analyse des Wohlbefindens von Angestellten. 

So können Manager die Zufriedenheit ihrer Angestellten im Blick behalten. Es ist allerdings viel komplizierter, als es sich anhört. Zufriedenheit im Job ist keine Ja-Nein Angelegenheit. Es gibt verschiedene Variablen, die die Software misst. 

Zum Beispiel ob sich jemand in seinem Team eingebunden fühlt, ob sich jemand über- oder unterfordert fühlt, oder ob jemand seine Arbeit als bedeutungslos ansieht.

Personalabteilungen machen auch häufig Umfragen, um die Zufriedenheit der Angestellten zu messen. Allerdings mit wenig Erfolg, da diese Umfragen oft ignoriert werden. Doch mit Winningtemp steigt die Antwortrate auf 95%. 

Mit den Daten, die Winningtemp sammelt, können Manager Probleme adressieren, die sie sonst nicht sehen würden. Diese Software kann sogar die Zufriedenheit von ganzen Abteilungen zusammenfassen und vergleichen.

Wenn zum Beispiel die Leute im Customer Service – aus welchem Grund auch immer – unzufrieden werden, können Vorgesetzte das Problem rechtzeitig adressieren. So können sie viele Austritte aus dem Unternehmen verhindern.  

Fragwürdige Features von Winingtemp

Ich halte eine Software wie Winningtemp für eine klasse Idee. Allerdings sind mir auch manche Features aufgefallen, die ich für fragwürdig halte. 

Anonyme Chats – Sind sie wirklich anonym?

Zum Beispiel kannst du durch Winningtemp, anonyme Chats mit deinen Managern führen. Das ist dazu da, um Probleme zu besprechen. Ich kann verstehen, dass es für Angestellte unangenehm sein kann, Probleme direkt anzusprechen. Ich bin schließlich selber auch einer.

Aber ich befürchte, dass anonyme Chats zu noch größeren Problemen führen können. Bei kleinen Teams wird der Manager vermutlich herausfinden können, wer mit ihm chattet. Denn in kleinen Teams kennen sich alle recht gut. Kollegen verbringen schließlich fast jeden Tag den ganzen Tag miteinander. 

Und selbst wenn der Manager nicht zu 100% weiß, mit wem er chattet, wird er eine Vermutung haben. Und mit dieser Vermutung könnte er falsch liegen. So entstehen Missverständnisse. 

Whistleblowing – Wie wird das umgesetzt?

Winningtemp hat auch ein Whistleblowing-Feature. Whistleblowing bedeutet, etwas Illegales zu melden. Wenn du zum Beispiel für einen Konzern arbeitest und herausfindest, dass es Arbeiterrechte misshandelt, kannst du zum Whistleblower werden. Dafür musst du das an jemanden außerhalb des Konzerns melden – zum Beispiel Journalisten oder der Regierung.

Allerdings wäre es vermutlich klüger, solche Sachen zuerst intern zu klären. Denn wenn das alles nur ein Missverständnis war und du interne Informationen veröffentlicht hast, hast du große Probleme. Nicht nur deinen Job wirst du verlieren, sondern du wirst vermutlich auch verklagt. 

Jetzt aber hat Winningtemp ein Whistleblower Feature, durch das Angestellte illegale Sachen melden können. Zu diesem Feature habe ich eine Menge Fragen, die das Unternehmen auf der Webseite leider nicht beantwortet. Zum Beispiel: Wer erhält die Whistleblow-Meldung? Ist die Personalabteilung oder eine staatliche Behörde?

Meine Vermutung: Ich gehe stark davon aus, dass die Informationen nur intern weitergeleitet werden. Denn ansonsten würde kein Unternehmen diese Software auch nur anfassen wollen. 

Meine zweite Frage ist, wie die Daten des Whistleblowers geheim gehalten werden. Falls du dieses Feature nutzen würdest, müssten deine Daten rein technisch gesehen irgendwo im System aufzufinden sein. Wie wird es technisch umgesetzt, dass Vorgesetzte nicht an diese Daten rankommen? 

Belohnungssystem – Warum nicht persönlich?

Bei Winningtemp gibt es auch ein Belohnungssystem. Als Vorgesetzter kannst du Leuten gewisse Auszeichnungen ausstellen. In jedem Arbeitsumfeld sollte eine Form von Belohnungssystem vorhanden sein. 

Natürlich erhalten alle ihr Gehalt als Kompensation für ihre Arbeit. Aber wenn du keine Anerkennung für deine Arbeit bekommst, kann das deine Motivation gering halten.

Die Frage ist, wie sieht so ein Belohnungssystem idealerweise aus? Ich persönlich finde, dass ein Lob, dass persönlich – nicht per Chat oder durch irgendeine Software – viel effektiver ist. Vor allem, wenn jemand vor dem ganzen Team ausdrücklich für eine Errungenschaft gelobt wird, bleibt das in Erinnerung und gibt einen Motivationsschub.

Dagegen wirken solche digitalen Auszeichnungen eher unpersönlich. Du weißt nicht, ob du das ernst gemeinte Anerkennung, oder einfach nur ein leichtfertig gegebenes Like ist. Das ist jedoch nur mein persönlicher Eindruck. Vielleicht wäre ja eine Kombination zwischen persönlichem Lob und den digitalen Auszeichnungen ein effektives System.

Was springt für Unternehmen dabei raus?

Winningtemp ist eine kommerzielle Software, die Geld kostet. Wie viel genau weiß ich nicht. Aber es ist üblich, dass B2B-SaaS-Produkte teuer sind. Für gewöhnlich liegt der monatliche Preis zwischen 2000€ und 17000€. Warum sollte ein Unternehmen nun so viel Geld für diese  Software ausgeben?

Unternehmen investieren für gewöhnlich nur in Sachen, die ein Return on Investment versprechen.

Es ist zwar schön und gut, wenn Angestellte sich wohl fühlen. Aber was springt für die Geschäftsinhaber dabei raus? Tatsächlich eine ganze Menge.

Angestellte, die sich wohl fühlen, sind aktiver und motivierter. Sie gehen gerne zur Arbeit und verbreiten eine gute Stimmung. Zufriedene Angestellte sind auch seltener krank. Aber der vermutlich wichtigste Aspekt ist folgender: Weniger Angestellte gehen verloren.

Glaub mir, Unternehmen mögen es gar nicht, wenn gute Angestellte das Unternehmen verlassen. Denn mit dem Anheuern von neuen Angestellten sind große Kosten verbunden. Denn Unternehmen müssen Geld für Werbeanzeigen ausgeben, die ganzen Lebensläufe auswerten und sich um das Onboarding* kümmern.

Was bedeutet Onboarding? Sobald du einen neuen Job hast, gehst du ein Onboarding durch. Egal wie viel Erfahrung du hast. In jedem Unternehmen gibt es unterschiedliche Prozesse und auch Fähigkeiten, die dir beigebracht werden müssen. Der Onboarding-Prozess dauert meistens zwischen 3 und 6 Monaten. 

Das heißt, dass neue Angestellte erst viele Monate nach dem Einstieg für das Unternehmen profitabel sein können. Das ganze können sich Unternehmen sparen, wenn sie Angestellte an erster Stelle nicht verlieren. Deshalb wäre es für jeden Arbeitgeber klug, eine Software wie Winningtemp in Erwägung zu ziehen. 

Es gibt übrigens auch Unternehmen, die extrem große Schwierigkeiten dabei haben, Fachkräfte zu gewinnen. Der Grund? ENPS. Das steht für Employee Net Promoter Score. Oder ganz einfach auf deutsch: Wie gut Angestellte einen Arbeitgeber bewerten.

Es gibt heutzutage Plattformen wie kununu, wo du zu so ziemlich jedem Unternehmen eine Bewertung finden kannst. In diesen Bewertungen legen Angestellte und Ex-Angestellte alles offen: Wie zufrieden sie mit dem Gehalt sind, wie die Arbeitsatmosphäre ist, was für Aufstiegschancen es gibt und vieles mehr. 

Und ganz ehrlich: Das ist viel glaubwürdiger als Stellenanzeigen, die die gleichen Phrasen wie “tolle Aufstiegschancen” oder “familiäres Umfeld” wiederholen. 

Wie mich kununu mal gerettet hat: Ich hatte mal ein Bewerbungsgespräch bei einer staatlichen Behörde. Jedenfalls hatte ich meine Zweifel, da ich oft gehört hatte, dass es nicht so spaßig sei, im öffentlichen Sektor zu arbeiten. 

Zum Glück schaute ich mir die Bewertung dieser Behörde auf kununu an: 1 von 5 Sternen und nur schlechte Bewertungen. Hätten sie mir einen Probetag angeboten, hätte ich mir mein eigenes Bild gemacht. Aber da diese Möglichkeit nicht angeboten wurde, habe ich das Angebot abgelehnt.

Deshalb ist eine gute Reputation für Unternehmen Gold wert. Wenn ein Unternehmen mal in so ein ENPS-Loch fällt, wird es schwer sein, da rauszukommen. Manche Unternehmen wollten kununu deswegen sogar verklagen.  

Uncommon Good – Die ultimative Software für Non-Profits

Wie der Name bereits andeutet, sind Non-Profit-Organisationen (abgekürzt NPOs) wie Uncommon Good, nicht dazu da, um Profite zu machen. Sie verfolgen meistens Ziele, die die Welt zu einem besseren Ort machen sollen. Deshalb haben sie wenig Geld. Ähnlich wie Startups in der Seed-Phase, nur dass NPOs für immer auf Spenden angewiesen sein werden. 

Das hat viele Nachteile. Zum Beispiel führt das dazu, dass NPOs sich nicht die besten Fachkräfte leisten können. Denn die sind teuer. Denn sie müssen bereits viel Geld in die Infrastruktur der Organisation investieren. Ein großer Teil dieser Infrastruktur besteht aus Software. Wie Excel zum Beispiel. 

Und wenn du eine Office 365 Lizenz für dein gesamtes Unternehmen kaufen möchtest, wird das teuer. Nun gibt es aber nicht nur Office, sondern auch haufenweise andere Softwareprodukte, auf die NPOs angewiesen sind. Die Lösung? Uncommon Good.

Was die Software von Uncommon Good beinhaltet

Sie haben eine Software speziell für NPOs entwickelt, die alles hat, was sie brauchen. Das beinhaltet folgende Sachen:

  • Fundraising 
  • Marketing
  • Management
  • Design

Von diesen 4 Sachen leben NPOs. Der erste Punkt “Fundraising” ist ganz klar der wichtigste. Es ist die Art und Weise, wie NPOs an Geld kommen. Sie brauchen ein System, das es einfach macht, von allen möglichen Menschen Spenden zu bekommen. Das ist eine komplexe Aufgabe, für die spezielle Software unumgänglich ist. 

Marketing darf auch nicht vernachlässigt werden, wobei viele NPOs von ihren persönlichen Kontakten zu wohlhabenden Leuten leben. Dennoch ist es wichtig, seinen “Kundenstamm” zu erweitern. Das schaffen NPOs durch Zielgruppengerechtes Marketing. 

Jede Organisation braucht auch eine Art Software für Management. Besonders in großen Organisationen laufen riesige Projekte, die ohne Software heutzutage einfach nicht überwacht werden können. 

Zum Beispiel brauchst du eine visuelle Darstellung davon, wann die Deadlines sind und wie weit das Team und mit welcher Geschwindigkeit Fortschritt gemacht wird.

Design ist vermutlich der am wenigsten wichtigste Aspekt in der Software von Uncommon Good. Dennoch kannst du ohne Design keine wiedererkennbare Marke erstellen. Geh mal auf die Seite von Greenpeace. 

Du wirst erkennen, dass sie nur Farben verwenden, die du mit der Marke assoziierst. So bleibt diese Organisation besser in deinem Unterbewusstsein stecken.

Warum Uncommon Good so erfolgreich ist

Es gibt viele B2B-SaaS Unternehmen, die eine Software mit mehreren Tools anbieten. Doch Uncommon Good hat sich eine klare Zielgruppe ausgewählt, und zwar NPOs. Anstatt eine One-Size-Fits-All-Lösung für alle möglichen Unternehmen und Organisationen anzubieten, haben sie so klar wie möglich definiert, wem sie mit ihrer Software helfen möchten.

Was sind Social Finance Startups?

Das Thema Geld ist ein sehr soziales Thema. Geld ist wichtig, weil so ziemlich alle in unserer Gesellschaft sich einig sind, dass Geld etwas Wichtiges ist. Wenn das nicht so wäre, würde Geld seinen Wert verlieren. Allerdings gibt es in diesem System Gewinner, Verlierer, Bevorzugte und Benachteiligte. 

Aus diesem Grund gibt es Social Finance Startups. Sie sind eine Art von Social Startups, die sich mit dem Thema Finanzen beschäftigen. Es gibt viele soziale Themen, die mit Finanzen zu tun haben. Zum Beispiel: Wer darf sich Geld leihen und wer nicht? In was für Unternehmen sollten wir investieren und welche Rolle spielt dabei die Nachhaltigkeit?

Hier habe ich für dich ein paar Beispiele aufgelistet, damit du besser verstehen kannst, worum es hier geht.

CIRCA5000 – Nachhaltig Investieren

CIRCA5000 ist eine Bank, durch die du in Unternehmen investieren kannst. Allerdings nicht nur in irgendwelche Unternehmen, sondern in Unternehmen, die einen positiven Impact auf die Welt haben. 

Für viele ist das eine sehr praktische Lösung. Denn ein großer Anteil von Investoren, egal ob groß oder klein, investieren nur in Sachen, von denen sie persönlich überzeugt sind. Es gibt zum Beispiel Venture Capitalists*, die nur in nachhaltige Projekte investieren.

Was sind Venture Capitalists? Das sind Investoren, die in eine große Menge Geld in Startups investieren. Dabei tragen sie die volle Verantwortung für das Risiko. Falls das Startup pleite geht, wird das Geld nicht rückerstattet.

Und wenn du auch lieber nur in nachhaltige Unternehmen investieren willst, musst du mit CIRCA5000 nicht stundenlang recherchieren, ob das Unternehmen doch nicht irgendetwas unter dem Teppich versteckt. Denn es ist tatsächlich gar nicht einfach, den Grad der Nachhaltigkeit eines Unternehmens einzuschätzen. 

Alle Konzerne zum Beispiel veröffentlichen jedes Jahr Reports, in denen sie zeigen, was sie für die Nachhaltigkeit gemacht haben. Und für Laien ist es häufig schwierig, durch diese Reports durchzublicken. Denn selbstverständlich zeigen diese Reports meistens nur die positiven und nicht die negativen Aspekte des Unternehmens auf.

Auch interessant: Wusstest du, dass es ganze Organisationen gibt, die sich nur damit beschäftigen, spezifische Konzerne im Blick zu behalten? Der Pharmakonzern Bayer wird zum Beispiel von mehreren unabhängigen Organisationen überwacht. Falls sie etwas Verdächtiges entdecken, zögern sie nicht, die Presse zu kontaktieren.

Warum CIRCA5000 so erfolgreich ist

Heutzutage wird beim Investieren das Thema Nachhaltigkeit immer stärker berücksichtigt. Doch Investoren stoßen dabei auf folgendes Problem: Welches Unternehmen ist überhaupt nachhaltig und woran kann ich das erkennen?

CIRCA5000 ist die Lösung für genau dieses Problem. Denn sie haben Experten, deren Job es ist, Unternehmen zu evaluieren. Sie prüfen, ob ein Unternehmen wirklich als nachhaltig gelten kann, sodass du dir darüber nicht den Kopf zerbrechen musst. 

Beachte: CIRCA5000 erwartet von seinen Nutzern viel Vertrauen. Sie könnten dieses Vertrauen missbrauchen, indem sie zum Beispiel sich bestechen lassen und Unternehmen, die nicht nachhaltig sind, in ihr Portfolio lassen.

CIRCA5000 hat auch gute Wege gefunden, sich von Wettbewerbern abzuheben. Zum Beispiel kannst du über ihre App eine Art Social Portfolio haben. In anderen Worten: Du kannst verfolgen, wie viel Geld du in welche soziale oder ökologische Themen investierst. 

Change Donations – Spenden leicht gemacht

Viele NPOs haben während Covid deutlich weniger Spenden erhalten. Schließlich brachte diese Pandemie finanzielle Engpässe in viele Haushalte. Doch ein genauerer Blick auf die Zahlen verriet, dass es nicht nur daran lag, dass Leute weniger spenden wollten.

Vor Covid erhielten viele NPOs ihre Spenden durch Bargeld. Doch Bargeld war während Corona ein No-Go. NPOs mussten sich an die moderne Welt der Finanzen anpassen. Das musste aber auch früher oder später passieren. Es gibt nämlich viele Menschen, die bereit sind, zu spenden. Aber sie spenden nicht aus folgendem Grund:

Es ist aufwändig. Wäre es so einfach, wie eine Bestellung bei Amazon zu machen, gäbe es mehr Spenden. Und das hat das Social Startup Change Donations bewiesen. Es handelt sich hierbei um eine Plattform, auf der du an verschiedene Plattformen spenden kannst.

Tipp: Wenn du über Change Donations spendest, kannst du etwas von dem Geld zurück erhalten, indem du diese Spenden steuerlich geltend machst. 

Ich vermute, dass dieses Startup Profite macht, indem es Prozente der Spenden für sich beansprucht. Es braucht schließlich Geld, um alles Startup leben zu können. Allerdings erwähnen sie auf ihrer Webseite nicht, wie hoch dieser Prozentsatz ist. 

Aspiration – Nachhaltiger FinTech-Gigant

Ein Social Startup wie Aspiration habe ich noch nie gesehen. Es handelt sich hierbei um eine Bank, die sehr ambitionierte Ziele hat. Denn sie bietet nicht nur Lösungen für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen. 

Aspiration für Privatpersonen 

Wenn du dir einen Bank-Account bei Aspiration erstellst, erhältst du eine Kreditkarte, die aus Plastik aus dem Ozean hergestellt wurde (sie sieht übrigens auch optisch sehr ansprechend aus). Aber viel wichtiger ist, was diese Karte alles kann. Falls du einen Net Zero* Lebensstil anstrebst, kann das diese Karte möglich machen. 

Was ist mit Net Zero gemeint? Net Zero bedeutet, dass du insgesamt keine Emissionen verursacht. Rein technisch gesehen ist das nicht möglich, es sei denn, du hörst auf zu leben. Allerdings gibt es für dich Wege, deine Emissionen zu minimieren und zu kompensieren. 

Wenn du zum Beispiel tankst, berechnet dir diese Karte (falls du damit einverstanden bist) sogenannte Carbon Offsets. Das heißt, dass die Emissionen, die du durch das Benutzen von Benzin verursachst, automatisch kompensiert werden, indem von deinem Konto Geld an nachhaltige Projekte überwiesen wird. 

Das sind zum Beispiel Projekte, die Bäume pflanzen oder auf anderem Wege gegen zu viel CO2 in der Atmosphäre vorgehen.

Diesen Teil finde ich besonders spannend: Wenn du mit der Karte von Aspiration nachhaltige Lebensmittel kaufst, erhältst du ein Cashback von 10%. So werden Leute dazu motiviert, nachhaltig einzukaufen. Allerdings müssen diese Produkte Teil der sogenannten “Conscious Coalition” sein. 

Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Unternehmen, die transparent nachweisen, dass ihre Produkte nachhaltig hergestellt wurden. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob du solche Produkte momentan im Aldi nebenan finden kannst. 

Aspiration für Unternehmen

Ich bin vorher ein wenig darauf eingegangen, was Net Zero bedeutet. Doch dieses Thema betrifft nicht nur Individuen, sondern auch ganze Unternehmen. Tatsächlich müssen Unternehmen, die zu viel CO2 ausstoßen, extra viel Steuern zahlen. 

Doch nur wenige Unternehmen können komplett ohne CO2-Ausstöße leben. Vor allem, wenn das Unternehmen physische Produkte anbietet. Doch sie können folgendes tun: Sie können ihre Ausstöße kompensieren. Um das zu tun, müssen sie Carbon Credits* kaufen.

Was sind Carbon Credits? Ein Carbon Credit ist ein Nachweis dafür, dass auf irgendeine Art und Weise gegen zu viel CO2 in der Atmosphäre vorgegangen wurde. Wenn du zum Beispiel nachweislich hundert Bäume gepflanzt hast, kannst du Carbon Credits beantragen. Diese Carbon Credits gelten als Zertifikate, die wie Aktien verkauft werden können.

Aspiration hat viele dieser Carbon Credits und Unternehmen können sie kaufen. Allerdings wird dieses System häufig kritisiert. Manche Leute sagen, dass durch Kompensation keine Veränderung herbeigeführt wird.

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